Salam Marokko!

So wie die Sechstklässler der école vivante kürzlich nach Marrakech gereist sind (viele haben das erste Mal ihr  Bergtal verlassen!), so reisen wir vom 15. bis 29. April zu ihnen und in weitere Regionen Marokkos.

Unser Reiseprogramm steht nun definitiv: Die erste Woche im Ait Bouguemez mit Besuch in der école vivante, Wandern, Wochenmarkt, Kennenlernen von Familien und deren Traditionen und Zeit haben für sich und die neue Umgebung.
In der zweiten Woche fahren wir von Marrakech aus über das Atlasgebirge nach Ouarzazate und dann Richtung Osten bis Merzouga am Rand der Wüste. Über eine südlichere Route geht es zurück nach Ouarzazate und Marrakech. Genauere Angaben sind unten zu finden.

Preis für beide Wochen inklusive Flug: ca. CHF 1700.- (je nach Teilnehmerzahl).

–> Für die ganze Reise sind noch zwei Plätze offen und wir freuen uns, wenn noch Interessierte zu uns stossen.

Die Anmeldung geht so schnell als möglich an Christine Knaus chknaus@bluewin.ch. Für die Reservierung der Flugtickets benötigt sie auch so schnell als möglich eine Kopie des Reisepasses.
Die Reiseunterlagen werden direkt vom Reisebüro Amalou in Marrakech (Brigitte Zahner und Lahoucine Taha) an die Teilnehmenden geschickt.

Marokkoreise Freunde der ecole vivante April 2016:

Jrs Date Programme Services
1 15.04.

 

Ankunft in Marrakech

Transfer zur Altstadt von Marrakech. Zu Fuss in den Gassen zur Unterkunft. Mehr oder weniger Menschen sind in den Gassen, die Gerüche, das Licht, die Bauweise – alles ist anders, das Gepäck auf einem Gepäckwagen, es gilt zu vertrauen, dass da irgendwo wirklich die versprochene Oase ist, euer Gästehaus.
Abend zur individuellen Gestaltung.

ca. 20 min. Fahrt, kurzes Stück zu Fuss

Minibus mit Fahrer

HTL/Riad Marrakech

-/-/-

 

2

 

16.04. Marrakech – Ait Bouguemez

Nach dem Frühstück Treffen des Tourenguides und nach einem kurzen Stück zu Fuss des Chauffeurs. Fahrt im Minibus nach Osten, vorbei an Werkstätten und dem „Gewusel“ des Marrakech-Alltags zu Dörfern und Ebenen mit Getreidefeldern und Olivenhainen. Langsam steigt die Strasse an, wird kurviger und ihr erreicht den Provinzhauptort Azilal. Wo früher die Kinder vom Ait Bouguemez nach der 6. Klasse ins Internat oder zu Verwandten mussten, wenn sie weiter zur Schule gehen wollten, ist es heute Ort, wo das nächstgelegene Spital und die Hauptadministration ist.

Weiterreise in die Berge. Picknick unterwegs. Steineichen, Terrassenfelder, Berberdörfer und die Kurven und Löcher der Strasse von Ait Abbes sind schon fast atemberaubend … Ein „Kegelberg“ mitten im Tal? Ihr seid da – also nun ja, es hat zwei und der, auf welchem auch die Speicherburg drauf steht, ist der Sidi Moussa. Marhaba im Ait Bouguemez, dem glücklichen Tal mit seinen 26 Dörfern im Y aufgeteilt am Fuss der Berge.

Unterkunft und Abendessen in der Herberge.

Ca. 5 Std. Fahrt

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Herberge

F/M/A

 

3-6

 

17.-20.04.

 

So-Mi

4 Tage im Hochtal auf rund 1870m. Spaziergänge, Wanderungen, Besuch von Projekten, Einblick in den Schulalltag der école vivante. Und für diejenigen, die möchten auch Momente des Einfach-Seins und mit dem Herzen schauen bei einheimischen Familien.
Gutes Schuhwerk und Wanderstöcke, Humor, Kreativität und der Zeit einen andern Rhythmus geben – Bilder, Farben, Augenblicke, Melodien der Natur und der Stimmen sammeln.Am Sonntag ist Wochenmarkt in Tabant – el Had – am Vormittag.Frühstück und Abendessen in der Herberge (insgesamt 5 Übernachtungen).

Mittagessen oder Picknick je nach Tagesplanung.

Führer, Koch

Teils Maultierführer

Herberge

F/M/A

 

7

 

21.04

 

Abschied vom Ait Bouguemez und Fahrt mit dem Chauffeur – wenn möglich, je nach Strassenverhältnissen – über Ait Boulli und vorbei an Berghängen und Dörfern mit wunderbaren Farbschattierungen und Ausblicken. Vorbei am Marktplatz und der grossen Sporthalle von Demnate (ich würde so gerne mal hineinschauen und wissen, ob oder wann sie denn benutzt wird) und dem Forstwart geht’s nach Marrakech. Eine andere Welt – der Puls dieser Stadt. Unterkunft in einem Gästehaus in der Medina.

Ca. 4 ½ Std. Fahrt.

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Riad Marrakech

F/M/A

 

8

 

22.04

 

Marrakech – Telouet – ABH – Ouarzazate

Fahrt nach Süden über den Tizi n`Tichka, 2260m, Besuch des Glaoui Palast in Telouet, Fahrt durchs Ounila-Tal, Spaziergang bei Ait Ben Haddou, Unesco Welterbe.

Weitereise nach Ouarzazate und Unterkunft in einem Gästehaus.

Ca. 5 Std Fahrt.

Abendessen bei der Familie Eddariz, Freunde von Christine, Ursula

Für Teilnehmer, welche nur die 1. Woche mitmachen:
Abreisetransfer 3 Std. vor Abflug mit dem Chauffeur des lokalen Teams an den Flughafen Marrakech.

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Gästehaus OZZ

F/M/

 

 

 

Trsf Départ HTL Rak – APT Rak

9 23.04 Ouarzazate – Boutghrar ou Kellat MGouna

Fahrt nach Osten, Oase von Skoura, Ankunft im Rosental, Spaziergang im Labyrinth des Rosentals, Übernachtung in einer einfachen Herberge.

Ca. 3 Std Fahrt + Wandern

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Einfache Herberge Rosen Tal

F/M/A

10 24.04 Rosental – Tinjdad

Fahrt nach Osten und Nordosten im Dadestal. Spaziergang in den Gärten bei der Schlucht von Todra möglich. Weiterreise nach Tinghrir und zum Ksar von Tinjdad. Übernachtung im Ksar El Khorbat mit angegliedertem kleinen Oasen-Museum.

Ca. 5 1/2 Std Fahrt + Spaziergang

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Kasbah El Khourbat

F/M/A

 

11 25.04 Tinjdad – Merzouga

Weiterfahrt nach Arfoud, Rissani, Erg Chebbi, Spaziergang Sonnenuntergang, Übernachtung bei den Dünen in einer Herberge.

Ca. 2 1/2 Std Fahrt + Spaziergang

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Herberge Merzouga

F/M/A

12 26.04 Merzouga

Tagwandern in die Dünen, Übernachtung in der Herberge

4 – 6 Std Wandern in den Dünen

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Herberge Merzouga

F/M/A

13 27.04 Merzouga – Agdez

Fahrt Richtung Westen nach Alnif, Tazarine, Nkob, Draa-Tal, Übernachtung in einem einfachen Gästehaus im Palmenhain von Agdez, Spaziergang.

Ca. 5 Std Fahrt + Spaziergang

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Kasbah Agdez

F/M/A

14 28.04 Agdez – Marrakech

Fahrt zurück nach Tizi n`Tnifift , Ouarzazate, Tizi n`Tichka, Ankunft in Marrakech am späteren Nachmittag.

Ca. 6 Std Fahrt

Minibus mit Fahrer

Führer, Koch

Riad Marrakech

F/M/-

15 29.04 Transfer an den Flughafen: 3 Std. vor Abflug Minibus mit Fahrer

F/-/-

Programmänderungen vorbehalten, Zusatzkosten für Programmänderungen aufgrund von Wetter, Flug, Gepäck, Vorkommnissen in der bereisten Region, Unfall, Krankheit und weitere unvorhergesehenen Ereignissen fallen zu Lasten des Kunden. Bitte schliessen Sie eine entsprechende Reiseversicherung ab (nicht über Kreditkarte, da Amalou keine Kreditkartenzahlung annehmen kann).

Unsere Leistungen:

  • Transporte, Chauffeur unseres Teams, Transportlizenz inkl. Diesel. gemäss Reiseprogramm Spalte rechts
  • Mahlzeiten gemäss Reiseprogramm Spalte rechts
  • Übernachtungen in Riads, Gästehäusern, Kasbahs und einfachen Herbergen in lokaltypischer Architektur, übersichtlicher Grösse und einheimischem Team
  • ½ DZ, inkl. Taxen
  • Einheimischer lizenzierter Tourenguide, französisch und deutschsprachig, bzw fleissig am Deutsch lernen je nach
    Tourenguide-Dispo.
  • Erfahrener Trekkingkoch während der Tour im Bouguemez und bei der Rundreise im Süden für die Mittagessen (Picknicks)
  • Mineralwasser während der Fahrten
  • Küchenmaterial für die Picknicks/Mittagessen „in der Natur“
  • Einmal einheizen des Herberge-Hammams im Dar Itrane
  • Allgemeine Reiseapotheke
  • 20 % MwST.
  • Abgaben als offizielles Reisebüro und Arbeitgeber in Marokko

 

Nicht inbegriffen:

  • Anreise nach Marokko
  • Private Konsumationen, auch während der Rundreise in Rest., Cafés, bei fliegenden Händlern etc.
  • Hammam-Utensilien
  • Mineralwasser, Tee und Getränke in den Unterkünften, auch zu den Mahlzeiten
  • Landesübliche Trinkgelder für das Begleitteam, Führer, Koch, Chauffeure, Unterkunftteams:
    für eine 7-8 tägige Reise ca. CHF 60.- bis 90.- pro Gast, für eine 15-tägige Reise ca. CHF 100.- bis 130.-
  • Zusatzkosten für Flugverspätung, Gepäckverspätung und Kosten bei Programmänderungen infolge von
    unvorhergesehenen Ereignissen (Wetter, Unfall, Krankheit, politische Situation, Flugplanänderungen etc.)
  • Private Versicherungen (Kranken-, Unfall-, Reisekostenannullierungsversicherung)
  • Mehrkosten pro TeilnehmerIn bei Annullierung einer oder mehrerer Personen (Reiserversicherung)

Auf Anfrage:

  • Abendessen in Marrakech im Riad oder in einem Restaurant
  • Reservation Hammam in Marrakech
  • Einzelzimmer-, Einzelzuschlag (auch bei ungerader Zimmeraufteilung)

 

Vorzugspreis, Freunde der école vivante:

bei insgesamt … zahlender Gäste, pro Person in CHF:

  1. Woche Ait Bouguemez:
Anzahl Gäste 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
CHF/Pers 670 590 540 505 490 530 510 490 480 465 455 450

Einzelzimmer-, Einzelzuschlag (auch bei ungerader Zimmeraufteilung zu entrichten): CHF 145.-

2. Woche Rundreise:

Anzahl Gäste 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
CHF/Pers 920 785 700 650 610 585 560 540 525 515 505 500

Einzelzimmer-, Einzelzuschlag (auch bei ungerader Zimmeraufteilung zu entrichten): CHF 120.-

Wir freuen uns mit euch diese besondere Begegnungsreise gestalten zu können.

Herzliche Grüsse aus Marrakech

Brigitte & Lahoucine

Interview mit Stefanie (Itto) Tapal Mouzoun, Schulleiterin der école vivante

Die école vivante ist eine Schule, die von einem marokkanisch-deutschen Ehepaar im Tal von Ait Bouguemez gegründet wurde. Leider hatte ich während meines Besuches in der Region keine Möglichkeit gehabt, die beiden zu treffen. Dennoch möchte ich ihre Arbeit anhand dieses Interviews präsentieren (Französisches Interview: Amine LAQSIOUAR von Globatlax).

Übersetzung: Stefanie Zesiger

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Wie kamen Sie auf die Idee, eine Grund-/Sekundarschule im Ait Bouguemez zu gründen?

Die Idee kam aufgrund der Situation in den öffentlichen Schulen hier und war die Antwort auf die Frage, wie wir unsere eigenen Kinder erziehen möchten. Wir lernten die Gründer der Scuola Vivante in der Schweiz kennen und freundeten uns mit ihnen an. In ihre vielseitige und humane Pädagogik haben wir uns sofort verliebt.

Dies war der Beginn unserer erfolgreichen Partnerschaft und der abenteuerlichen Gründung unserer Schule im Hohen Atlas Marokkos.

Zunächst planten wir lediglich einen Kindergarten/eine Kinderkrippe. Doch als sich diese so gut entwickelte, beschlossen wir, den immensen Bedarf eines Bildungsprojektes in dieser ländlichen, abgelegenen Region zu stillen. Genauere Informationen zu unserer Geschichte sind auf unserer Webseite zu finden.

Das administrative Gründungsverfahren dauerte fast drei Jahre. Mangels finanzieller Mittel mussten wir zu Beginn zwei Zimmer unseres Hauses in Klassenzimmer umbauen. Heute sind es schon mehr als fünf Jahre, dass die école vivante Kinder aus dem ganzen Tal Ait Bouguemez in einem öffentlichen Gebäude empfängt.

Zurzeit bereiten sich unsere ältesten SchülerInnen auf die Abschlussprüfungen der Primarstufe vor und wir sind dabei, den Bau der Sekundarschule fertig zu stellen. Gemeinsam mit den SchülerInnen und ihren Eltern wollen wir den Weg der vielseitigen Ausbildung weitergehen. Dadurch sollen sich die Kinder voll und ganz entwickeln und ihre Talente bis zum Erlangen der Matur entfalten können.

Verwenden Sie andere Lernmethoden als die klassische Pädagogik?

Ja, absolut! Ein grosser Unterschied unserer Pädagogik ist der gewaltfreie Umgang auf allen Ebenen. Wir legen grossen Wert darauf, unsere Schüler weder mit körperlicher noch mit verbaler oder moralischer Gewalt zu bestrafen. Auch eine friedliche Kommunikation und der gegenseitige Dialog sind uns sehr wichtig. Wir appellieren an das Verständnis, die Verantwortung sowie die Eigenverantwortung eines jeden/einer jeden einzelnen. Wir befinden uns alle in einem ständigen Lernprozess. Die Arbeitsweise in den Klassen, der Unterricht, die (Lern-)Methoden unterscheiden sich stark von denjenigen, die man ausserhalb der école vivante kennt und anwendet.

Wir sind der Meinung, dass man nicht nur anhand von Büchern, Tafeln und Heften lernt. Deshalb stellen wir Verbindungen zwischen den verschiedenen Fächern her und versuchen das Gelernte auch praktisch umzusetzen, es mit der Realität, den Bedürfnissen und Interessen der SchülerInnen zu verbinden.

Wir folgen zwar dem offiziellen Lehrplan des Bildungsministeriums, doch wir erarbeiten die Inhalte mit unseren eigenen Methoden, immer in kleinen Lerngruppen und den individuellen Bedürfnissen der Kinder entsprechend. Täglich sind wir mit der grossen Herausforderung konfrontiert, dass die SchülerInnen zwar Berber als Muttersprache haben, der Unterricht aber auf Arabisch und Französisch stattfinden muss. Zwei Sprachen, welche für die meisten unserer Kinder Fremdsprachen sind. Wir halten somit Immersionsunterricht.

Weitere Elemente unserer Schule, unserer Pädagogik sowie die Grundsätze und Besonderheiten unserer Schule finden Sie direkt auf unserer Webseite.

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Wie hoch sind die Schulkosten für die Kinder? Glauben Sie, dass einige Kinder dadurch an der Einschreibung gehindert werden?

Für jene Familien, welche die Mittel dazu haben, betragen die Schulkosten 250 Dhs (ca. CHF 25.-) pro Monat. Jedoch decken diese Gebühren nicht die effektiven Kosten von rund 1200 Dhs pro Monat pro Kind.

Über 20% unserer SchülerInnen stammen aus Familien, welche das Schulgeld nicht vermögen würden und deshalb nichts zahlen. Ihnen wird der Schulbesuch durch die von SpenderInnen aus Europa finanzierten Stipendien ermöglicht. Mit Sicherheit sind wir keine Schule lediglich für Kinder aus vermögendem Hause, sondern offen für alle. Wir sind ein Ort, welcher allen Interessierten neue Möglichkeiten bietet und der jenen, die bereit dazu sind, einen neuen Ausbildungsweg ermöglicht.

Ich möchte ebenfalls erwähnen, dass wir auch Kinder mit Hörbehinderung bei uns unterrichten. Sie werden in die regulären Klassen integriert. Mit Hilfe von europäischen SpezialistInnen lehren wir den betroffenen Kinder sowohl die Gebärdensprache als auch die Aussprache.

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Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Ihre SpenderInnen? Und welches glauben Sie, sind die Gründe, dass sie Ihre Schule unterstützen?

Die Bildung ist die Grundlage der künftigen Generation. Welche Investition also könnte wichtiger sein als jene in Bildung? Sie hilft jedem Kind einen seinen persönlichen Talenten entsprechenden Platz in dieser Welt zu finden, einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mit- und Umwelt zu pflegen und die verschiedenen persönlichen Fähigkeiten zu nutzen.

Vor allem in der aktuellen politischen Situation, welche von der Instabilität arabischer Ländern und von der schlechten Zukunft der jungen Generationen geprägt ist, ist eine gute Ausbildung sehr wichtig. Eine Bildung, welche zur Selbstverantwortung anleitet und berufliche Zukunftsperspektiven öffnet, eine Bildung, welche den jungen Menschen die Chance gibt, ihren Platz zu finden und ihre Verpflichtungen gegenüber ihrem Heimatland zu übernehmen, anstatt als illegale Einwanderer nach Europa zu flüchten.

 

Erhalten Sie Subventionen oder andere Hilfe vom Staat? Insbesondere für die Transporte von SchülerInnen aus abgelegenen Dörfern?

Nein, bisher werden all unsere Kosten durch private Spenden beglichen.
Wir werden von Staat nicht unterstützt. Oft macht es uns Sorgen, wie wir die regelmässige Finanzierung und langfristige Entwicklung unseres Projektes sichern können.

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Bevorzugen Sie Lehrkräfte aus der Region? Bilden Sie sie auch aus? Haben Sie Schwierigkeiten Lehrpersonen zu finden?

Ja, wir haben gerne Lehrpersonen aus der Region, denn diese kennen die Bedürfnisse, die Sitten sowie die Sprache der Kinder hier in den Bergen und sie sind sich das Leben hier gewohnt. Für StädterInnen ist dies oft sehr schwierig, insbesondere im Winter.

Wir bilden unsere LehrerInnen in der Pädagogik, der gewaltfreien Erziehung und all den anderen Bereichen der persönlichen Entwicklung stets weiter – wir lernen alle, ununterbrochen.
Manchmal haben wir Probleme, Personen mit dem notwendigen Wissen und Kompetenzen für höhere Niveaus in bestimmten Fächern zu finden. Ausserdem ist es schwierig freundschaftliche, herzliche Lehrpersonen zu finden, welche bereit sind, unsere humane Pädagogik zu leben und den SchülerInnen zuzuhören. Aber „Alhamdulillah“, bis jetzt haben wir immer Personal gefunden. Unser aktuelles Kollegium ist sehr fähig und kompetent, die Lehrkräfte stammen alle aus der Region, und PraktikantInnen und Volontärinnen aus Europa bereichern sie mit ihrem Wissen.

 

Organisieren Sie das Leben der Lehrpersonen ausserhalb der Schule? Haben Sie eine Strategie, mit welcher Sie es schaffen, die LehrerInnen an der Schule zu behalten?

Die école vivante ist eine Lernstätte für alle. Wir wissen, dass gute Arbeit nur unter guten Bedingungen, durch die persönliche Zufriedenheit und die Chance, sich selbst weiter zu entwickeln, geleistet werden kann. Deshalb versuchen wir, auf die professionellen wie auch persönlichen Bedürfnisse unserer Angestellten einzugehen.

Wir bieten einen guten Arbeitsplatz mit ausgezeichnetem Arbeitsmaterial und versuchen den Lehrpersonen das Leben durch Flexibilität zu erleichtern. Wir schaffen eine fröhliche Atmosphäre und freundschaftliche Beziehungen zwischen den Lehrpersonen. Die soziale Sicherheit versuchen wir durch gute Löhne zu garantieren. Unsere Angestellten haben alle die Chance zu lernen und sich (weiter-) zu bilden, um ihre Träume und Wünsche zu verwirklichen. Es gelingt uns sogar, ihnen Bildungsreisen nach Europa zu ermöglichen. Auf diesen Reisen sollen die Lehrkräfte einen professionellen Austausch erleben, um sich zu guten Vorbildern zu entwickeln und um aus dem Alltag das Beste herausholen können.

 

Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

Mit der Weiterentwicklung unseres Projektes fortzufahren und unsere Lernstätte lebendig, hell, austauschreich, respektvoll und friedlich zu gestalten. Einen Bildungscampus zu errichten, die Menschen des Tals hier zu versammeln, um ökologische Lösungen zu finden und noch mehr Angebote für alle BewohnerInnen dieses Tals, insbesondere aber für die Jungendlichen, zu offerieren.

Unser Wunsch ist es, möglichst vielen Menschen dieses Tals die Möglichkeit zu bieten, sich der Welt zu öffnen, während sie ihre Werte und Traditionen weiter pflegen. Wir wünschen uns ein Ort der Begegnung, der Bildung, der Förderung und der Entwicklung zu sein. Ein Ort, der sich auf Sitten und Traditionen des Tals und seiner Bewohner beruft. Ein Ort, der den interkulturellen Austausch fördert und sich der Welt mit ihren neuen Möglichkeiten öffnet.

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