In der zweiten Woche reisten wir zu sechst in einem Minibus durch die südlichen Gegenden Marokkos. Wir waren fasziniert von den weiten, felsigen, trockenen Landschaften, aber auch von den grünen Oasen mit vielen Dattelpalmen. Immer wieder begegneten wir Zeugnissen der alten Berberkultur.
In der Kasbah von Telouet konnten wir nur ansatzweise erahnen, wie El Glaoui als regionaler Berberfürst und als wahrer Herrscher über Südmarokko bis 1956 mit seiner Entourage residiert hatte.
Wir trafen auf alte, nicht mehr nutzbare Wasserkanäle, die unterirdisch das Wasser aus den Bergen in die Wüstengebiete transportierten. Auf den Hügeln wurde mit Hand- oder Fussrädern das Wasser an die Oberfläche gezogen.
Am Abend liessen wir uns von Dromedaren zu den Dünen schaukeln und bestiegen die sanften Hügel. Das Hinunterrennen machte uns allen Spass!
In den Oasen wachsen in der Höhe verschiedene Dattelpalmenarten und auf dem Boden hell- und dunkelgrüne Gemüse- und Futterpflanzenfelder. Bei den verschiedenen Spaziergängen den Wasserkanälen entlang liessen wir unsere Seelen baumeln.
In einer Ksar besichtigten wir nach der Übernachtung das Berbermuseum und die ganze Anlage, die wie eine befestigte Burganlage gebaut worden ist.
Eine Beschriftung im Museum in Berberschrift.
Innerhalb dieser Mauern leben in schattigen Behausungen mehrere Familien, die Kinder besuchen dort die Vorschule und die unteren Klassen.
Über Mittag liessen wir uns von Mohammed, unserem Reisekoch, mit Tee, feinem Gemüse und einmal sogar mit exquisiter Patisserie aus Marrakech verwöhnen (und das am zweitletzten Tag in der Wüste!).
Auf dem berühmten Eselmarkt in Rissani war dieses Tier das letzte noch käufliche Exemplar – allerdings waren wir einen Tag zu spät dort. Vielleicht hat Eva das nächste Mal mehr Glück für den Kauf eines ‚asiöls‘!
Die Rückfahrt nach Marrakech führte uns durch faszinierende Landschaften, vorbei an imposanten Felsformationen, dunkelroten Kasbahs und zahlreichen Lehmdörfern.
Zurück in Marrakech blieb uns noch genügend Zeit für eine informative Stadtführung mit Taib, einen kurzen Imbiss auf dem Place Ferblantiers und mehrere ausgiebige Einkaufsbummel durch die Souks der Medina.
Und mit einem süssen ’nosnos‘ verabschiedeten wir uns vom Djemna el Fna in Marrakech.
Bis zum nächsten Mal, inchallah!